Beim Stammtisch tauscht du dich mit Bildungsinnovator:innen aus. Das Netzwerk bietet dir für die Umsetzung deiner Visionen und Ziele die passende Unterstützung.

Ob als Lehrer:in im Unterricht oder als Privatperson zu Hause, du probierst gerne neues aus? Jemand hat dir schon mal gesagt, du sprühst nur so vor Ideen? Und wenn es etwas zu erleben gibt, bist du vorne mit dabei?

Wenn du eine der Fragen mit Ja beantwortest, bist du hier genau richtig. Möglicherweise verortest du dich auf der linken Seite der hier dargestellte Kurve und zählst zu den Lehrpersonen, die im Schulsystem etwas verändern möchten. Da dies jedoch nicht immer so leicht ist, treffen sich beim Stammtisch Schulleitungen, Lehrpersonen, Bildungsstartups und weitere Interessierte.

Ziel ist es, sich über zeitgemäße Ideen für Schule und Unterricht auszutauschen, Lösungen für aktuelle Herausforderungen zu identifizieren und vor allem sich kennenzulernen, um sich auch außerhalb des Stammtisches gegenseitig zu unterstützen.

Innovationstypen nach Rogers (1983, 247), eigene Darstellung
  • Online Treffen ...

    für regionale und deutschlandweite Vernetzung.

  • Wechselnde Themen ...

    von hochaktuell bis zukunftsweisend.

  • Kommunikation ...

    wertschätzend und konstruktiv.

  • Visionen ...

    werden Raum gegeben.

Stammtisch "Innovative Bildung"

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Interessantes:

Der Kommunikationstheoretiker und Soziologe Everett M. Rogers entwickelte nach einer umfangreichen Forschungsarbeit fünf Innovationstypen. Sie beschreiben das Wechselverhältnis zwischen Neuerungen und einer dem Idealtypus entsprechenden Person, basierend auf ihren Einstellungen und Verhaltensweisen.

Wenn du wissen möchtest, zu welchem Typ du neigst, kannst du hier die wichtigsten Charakteristika nachlesen. Doch bedenke, dass dies nur als Orientierung dienen kann und du dich darüber nicht definieren solltest.

Innovators probieren sehr gerne neue Ideen aus und lassen sich bei Rückschlägen nicht aus dem Konzept bringen. Ihre stark ausgeprägte Unternehmungslust ist eine zentrale Charaktereigenschaft. Sie veranlasst den:die Innovator:in sich dem Gewagten, dem Gefährlichen oder dem Riskanten zuzuwenden. Eine innovative Lehrperson ist bspw. eher dazu bereit, für ein bestimmtes Ziel mit dem Kollegium oder der Schulleitung in einen Konflikt zu gehen oder Unterrichtsmethoden zu wagen, deren Effekte weniger gut abzuschätzen sind, dafür aber einen hohen Mehrwert versprechen.

Eine innovative Lehrkraft arbeitet entweder an einer Schule mit einem für sie passenden Konzept und ist somit unter Gleichgesinnten, oder er:sie arbeitet an einer weniger innovativen Schule und fühlt sich im Kollegium nicht zugehörig. Im letzteren Fall ist er:sie beim sozialen Geschehen eher außen vor.

Zugleich nimmt eine innovative Lehrperson eine zentrale Rolle im Innovationsprozess ein, da er:sie neue Ideen in das System Schule hinein bringt. Er:sie nimmt nicht selten eine Gatekeeper-Rolle ein.

Außerhalb von Schule können Bildungsinnovator:innen in sozialen Startups, Bildungsinitiativen oder Stiftungen arbeiten. Sie versuchen aus einer externen Position heraus das System Schule positiv zu beeinflussen.

Im Verhältnis zu den anderen Innovationstypen wird den Early Adopters der höchste Grad an Meinungsführung zugeschrieben. Von anderen werden sie beim Ausprobieren von Neuerungen beobachtet. Bevor die Neuerung von anderen übernommen wird, wird die Meinung der Early Adopters eingeholt.

Im Innovationsprozess nehmen sie die Vorbildrolle ein, da sie die Innovation schnell in ihrem sozialen Umfeld verbreiten. Vom Umfeld werden sie geschätzt, da sie vernünftige Entscheidungen treffen und somit Unsicherheiten bei der Einführung von Neuerungen verringern.

Early Adopters sind als Lehrperson an Schlüsselpositionen zu finden. Ob in der Schulleitung oder im Team einer Steuergruppe, sie setzen sich gerne für die Weiterentwicklung ihrer Schule ein.

Die Early Majority nimmt Neuerungen noch vor den meisten Akteuren eines sozialen Systems an. Sie sind zwischen den sehr frühen und eher späteren Innovationsnutzer:innen zu verorten. In ihrer Entscheidung, Neuerungen anzunehmen, lassen sie sich zunächst Zeit. Sie wollen jedoch weder zu den ersten noch zu den letzten gehören, die Innovationen anwenden. In Führungs- und Schlüsselpositionen sind sie eher selten zu finden.

Lehrpersonen, die zur Early Majority neigen, nehmen gerne eine vermittelnde Rolle zwischen den innovativen und den skeptischen Lehrpersonen ein. Werden sie im Transformationsprozess nicht vergessen, sind sie in der Lage, die skeptischen Lehrpersonen im Prozess einzubinden.

Die Late Majority gehört zu jenen, mit der Nutzung von Neuerungen eher spät beginnen. Für das Annehmen einer Neuerung ist meist eine wirtschaftliche Notwendigkeit oder sozialer Druck im Umfeld notwendig. Bei der Annäherung an eine Innovation verhalten sie sich skeptisch und vorsichtig. Auch wenn sie von der Nützlichkeit überzeugt wurden, ist doch der soziale Druck und das Überwinden von Unsicherheiten entscheidend.

Lehrpersonen, die eher der Late Majority angehören, zeigen die Schwachstellen der Innovationen auf. Wird ihnen zugehört, bzw. sind sie in der Lage ihre Skepsis auf konstruktive Weise zu äußern, können ihre Argumente in die Weiterentwicklung der Innovation fließen.

Laggards sind die traditionellsten unter den Innovationstypen. Im sozialen Gefüge sind sie eher zurückgezogen und haben meist keine führende Rolle bei Meinungsbildungen inne. Ihre Werte orientieren sich an der Vergangenheit und früheren Generationen. Innovationen und deren Vertreter:innen gegenüber sind sie misstrauisch. Den Innovationsprozess verlangsamen sie aufgrund ihrer traditionellen Haltung deutlich. Neuerungen nehmen sie erst an, wenn sich absolut sicher sind, dass die neue Idee nicht scheitern wird.

Lehrpersonen, die sich stark traditionell verorten, stellen aufgrund ihrer ausgeprägten Ablehnung gegenüber Neuerungen eine Herausforderung für Innovationsprozesse dar. Jedoch sind auch sie mit Geduld und Ausdauer zu überzeugen, wenn ihre Argumente in die Weiterentwicklung der Innovation eingebunden werden.

Gut zu wissen…

Bei jedem Innovationsprozess gibt es sowohl Ideengeber:innen und Unterstützer:innen als auch Skeptiker:innen. Die Personen, die sich eher den Skeptiker:innen zuordnen würden, stellen ein Ausgleich für die Personen der linken Seite dar. Innovators und Early Adopters können mit Hilfe des Feedbacks ihre Ideen und Visionen überarbeiten und verbessern.

Beide Seiten ergänzen sich somit bei der Weiterentwicklung unseres Schulsystems.

Tipp für Innovators und Early Adopters:

Bringe in Erfahrung, welche Bedenken und Zweifel die Late Majority und die Laggards an deiner Schule haben. Hierbei kann ein kleiner Fragebogen im Kollegium – am besten auch unter den Schüler:innen – helfen. Wenn es schneller gehen soll, reicht auch eine kleine Meinungsabfrage bei einer Lehrer:innen-Konferenz. Nehmt die Punkte in die nächste Teamsitzung für die neue Innovation. Ihr werdet sehen, eure Idee entwickelt sich schnell weiter und sie wird von immer mehr Personen angenommen.


Literatur:

Rogers, Everett M. (1983): Diffusion of Innovations. Third Edition. New York: Free Press